Das Frühjahr 2020 brachte Corona nach Europa und damit zog eine neue Normalität in den Alltag ein, die auch das Verbraucherverhalten nachhaltig beeinflusst. Bereits mit den ersten Einschränkungen zeichnete sich ein großer Trend zum Online-Shopping ab und die Händler und Dienstleister müssen sich auch langfristig auf die neuen Gegebenheiten einstellen.
Das Schließen der lokalen Geschäfte im Lockdown hatte für den Einzelhandel sofortige Konsequenzen, denn wo Kunden wegbleiben, brechen die Umsätze weg und das Geschäftsmodell funktioniert von heute auf morgen nicht mehr. Inzwischen sind die meisten Beschränkungen aufgehoben oder zumindest stark gelockert worden, doch auch nach Corona wird die neue Normalität den Alltag bestimmen. Welche Auswirkungen wird das auf den Handel haben? Wie werden die Verbraucher ihr Verhalten anpassen? Und welche Chancen ergeben sich aus dieser Krise für den Handel?
Der Lockdown prägt das Konsumverhalten nachhaltig
Globale Krisen wie eine Pandemie verändern das Verhalten von Menschen nicht nur temporär. Ihr Kaufverhalten passt sich den neuen Bedingungen an und verschiedene Studien und Anfragen in lokalen Geschäften zeigen schon jetzt, in welche Richtung sich die Präferenzen der Kunden entwickeln. Der Online-Handel konnte durch die Social Distancing Massnahmen vor allem in ländlichen Gegenden spürbar mehr Bestellungen verzeichnen. Allerdings profitieren nicht alle Produktbranchen gleichermaßen von dieser Entwicklung und es gibt deutliche Gewinner. Die Top Five der gefragtesten Produktgruppen im Netz sind:
- Nahrungsmittel & Getränke
- Produkte für Kinder
- Heim & Garten Artikel
- Elektronik
- Automobile & Zubehör
Das Kaufverhalten der europäischen Verbraucher wird sich, langfristig betrachtet, nicht mehr auf die Gewohnheiten vor Corona zurückentwickeln und stationäre Händler wie auch die internationale E-Commerce Branche müssen ihre bisherigen Strategien überdenken, denn für viele Händler stellt sich das bisherige Konzept als nicht zukunftsfähig dar.
Corona beschleunigt digitale Lösungen
Die Einzelhandelsbranche kämpft schon seit Jahren mit Veränderungen, die das Internet mit sich bringt. Immer mehr Kunden wandern von lokalen Geschäften zu den Online-Shops ab, wo sich bequem und per Klick vom Sofa aus bestellen lässt, wofür man früher in die Stadt fahren musste. Corona hat diese Entwicklung enorm beschleunigt und die Online-Umsätze werden in den kommenden Jahren noch deutlich schneller wachsen als erwartet. Die neuen Gewohnheiten werden von vielen Kunden beibehalten und wer im Lockdown gezwungen war zum Online-Handel zu wechseln, lernte die neuen Möglichkeiten kennen und schätzen. Der Offline-Handel sollte die Digitalisierung als Chance erkennen, um Services auszubauen und für den Online-Handel bieten sich multilinguale Lösungen an, die mit Express-Kauf und Add-ons den Kauf per Klick noch weiter erleichtern und beschleunigen.
Das Einkaufserlebnis ist entscheidend für den Erfolg
Schon vor Corona musste der Einzelhandel gegen die Digitalisierung ankämpfen und aus einem notwendigen Einkauf ein Shoppingerlebnis werden lassen, um Kunden in die Geschäfte zu locken. Shoppen in der Stadt wurde im Laufe weniger Jahre zu einem Freizeiterlebnis umgestaltet, das nun durch Maskenpflicht und Abstandsregelungen gefährdet ist. Umfragen zufolge will nur etwa die Hälfte der Verbraucher nach Corona wieder zum Einzelhandel zurückkehren. Nationale und internationale Online-Shops stehen allerdings auch vor Herausforderungen, denn der Konkurrenzdruck sorgt dafür, dass Verbraucher auch im World Wide Web ein Einkaufserlebnis verlangen. Eine leicht verständliche und funktionstüchtige Navigation gehört daher inzwischen zu den Basisanforderungen für Online Shops. Mutige in der Branche schaffen eine erweiterte Realität mit 3D-Modellen und sorgen mit flüssig lesbaren Übersetzungen von Produktbeschreibungen und Webseiteninhalten für neue Wachstumschancen auf dem internationalen Markt.
Die Vorstellungen der Kunden entwickeln sich aber ebenfalls weiter und inzwischen wünschen sich viele Verbraucher die Möglichkeit eines dualen Einkaufserlebnisses. Online-Shops, die auch physische Verkaufsräume anbieten, sind stark im Kommen und für die Händler bringt dieses System viele Vorteile. Zusätzliche Artikel, die sich nur schlecht versenden lassen, können vor Ort angeboten werden und gleichzeitig schafft das Ladengeschäft Vertrauen, das auch in den Online-Shop fließen kann. Bei den Bezahlmöglichkeiten müssen lokale Geschäfte mit den Online-Shops gleichziehen, indem sie Retouren flexibel gestalten, bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten anbieten und Click & Collect Services offerieren. Noch sind viele Händler nicht bereit für diesen notwendigen Schritt und das Bezahlen per Handy schafft es nur langsam in den Alltag der lokalen Geschäfte. Allerdings wird die Zukunft wohl jenen gehören, die on- und offline Kunden begeistern und mit ihren Marken global erreichbar sind.
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