In Nord-, West- und Zentralafrika hat Französisch als Alltagssprache eine hohe Bedeutung und ist auch gleichzeitig die offizielle Amtssprache dieser Regionen. Durch die Kolonialpolitik Frankreichs im letzten Jahrhundert hat sich Französisch nicht nur in vielen Ländern etabliert, es ist auch in mehr als 50 Ländern zur offiziellen Amtssprache geworden. Daneben wird aber auch Arabisch gesprochen und natürlich verschiedene afrikanische Sprachen. Dass man sich in Afrika auch nach dem Ende der Kolonialzeit nicht von der Sprache des ehemaligen Kolonialherrn lösen möchte, hat verschiedene Gründe.
Frankreich und seine Kolonien
Ab dem Ende des 16. Jahrhunderts begann Frankreich die ersten Kolonien zu erwerben. Zwischen 1845 und 1997 eroberten die Franzosen die gesamte Sahara und damit den größten Teil von West- und Zentralafrika. Im 19. Jahrhundert war Frankreich dann die zweitgrößte Kolonialmacht der Welt. Die Föderation der französischen Kolonien in Westafrika wurde zwischen 1895 und 1958 auch einfach Französisch-Westafrika genannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfiel das französische Kolonialreich schnell und 1960, im sogenannten Afrikanischen Jahr, wurden gleich 14 französische Kolonien in Afrika zu autonomen Republiken innerhalb der Französischen Gemeinschaft (Communauté française). Das Gebiet umfasst heute knapp fünf Millionen Quadratkilometer und darin leben etwa 10 Millionen Einwohner.
Die Sprache ist geblieben
Durch die lange Abhängigkeit von Frankreich konnten sich im heutigen Französisch-Westafrika lange keine eigenen Strukturen oder Gesellschaftsschichten entwickeln. Noch heute kämpfen die afrikanischen Führer für mehr Bildung in allen Schichten und langsam wird ein Wandel der Gesellschaft sichtbar. Ärzte, Rechtsanwälte und Finanzsachverständige kommen nicht mehr aus dem Ausland und auch Ingenieure, die einen Staudamm bauen können, bringen die Republiken inzwischen selbst hervor. Geblieben ist allerdings die Sprache, denn Französisch ist nicht nur noch immer die Amtssprache in weiten Teilen Afrikas, auch in den Schulen und in den Häusern spricht man französisch neben einer afrikanischen Sprache. Die französische Sprache schafft eine einheitliche Kommunikationsgrundlage, die für alle 12 Republiken enorm wichtig ist und das Esperanto der Afrikaner, die französische Sprache, wird wohl noch einige Generationen überall in Afrika zu hören sein.
FAQ über die Französische Sprache in Afrika
In welchen afrikanischen Ländern wird Französisch gesprochen?
In folgenden Ländern des subsaharischen Afrika ist Französisch Amtssprache: Äquatorial-Guinea, Benin, Burkina Faso, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Elfenbeinküste, Gabun, Guinea, Komoren, Madagaskar, Mali, Mauritius, Niger, Ruanda, Senegal, Seychellen, Togo und Zentralafrikanische Republik.
Gibt es einen internationalen Tag der französischen Sprache?
Ja, dieser wird am 20. März gefeiert. Das Ziel des Tages ist die Förderung und Verbreitung der französischen Sprache.
In welchem afrikanischen Land gibt es die meisten Französisch sprechenden Menschen?
Demokratische Republik Kongo. Das Land ist mit rund 77 Millionen Menschen das Land mit der höchsten Französisch sprechenden Bevölkerung.
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