Luxemburg grenzt im Nordwesten auf einer Linie zwischen Mannheim und Frankfurt an Deutschland und auf seinen knapp 2.600 Quadratkilometern Fläche ist das kleine Staatsgebiet eher ländlich geprägt. Der größte Teil der Landesgrenzen zwischen Deutschland und Luxemburg verläuft entlang der drei Flüsse Our, Sauer und Mosel und ist 137 Kilometer lang. Nur etwa sieben Kilometer Grenzlinie erstrecken sich östlich des Flusssystems bei der Kleinstadt Vianden. Das Großherzogtum Luxemburg ist seit 1890 unabhängig und gehört wie seine Nachbarländer zur Europäischen Union. Die Nationalsprache ist Luxemburgisch, ein moselfränkischer Dialekt. Daneben gelten Französisch und Deutsch als Amtssprache des Landes.
Deutsch, Französisch & Niederländisch ergeben Luxemburgisch
Vom Klang her ordnet man Luxemburgisch schnell in die Nähe des Niederländischen ein und es wurde 1984 zur Nationalsprache des Landes erklärt. Die UNESCO betrachtet das Luxemburgische als eine bedrohte Sprache, da es in der mehrsprachigen Umgebung des Landes stark mit dem Französischen, dem Deutschen und auch dem Englischen konkurrieren muß. Im Alltag wird die Sprache aber immer beliebter und inzwischen sprechen sie gut 77 Prozent der Einwohner im Privatleben. Zur Begrüßung sagt man hier "Moien", was dem Hamburger "Moin" entspricht und Vokabeln wie Kino, Flughafen oder Restaurant klingen auf Luxemburgisch genau wie im Deutschen. Danke sagt man aber mit "Merci" und es gibt noch etliche weitere Begriffe, die man direkt aus dem Französischen übernommen hat, während die Deutschen vermehrt Bezeichnungen aus dem Englischen nutzen.
Der Luxemburger ist reich und zeigt es
Die Liste der reichsten Länder am Bruttoinlandsprodukt gemessen, wird von Luxemburg angeführt. Deutschland liegt hier nur auf Platz 18. Der hohe Lebensstandard der Luxemburger ist weltweit also kein Geheimnis und man zeigt auch gern offen, was man hat. Neid ist nicht zu befürchten, denn ein großes Einkommensgefälle entsteht in dem kleinen Land nicht. In Deutschland zieht es die einkommensstarke Bevölkerung in die Stadt. In Luxemburg wohnt man lieber angemessen auf dem Land. Die Sprachenvielfalt der Luxemburger zeigt sich auch in ihren breit gefächerten Kulturangeboten auf kleinem Raum. In Deutschland setzt man vor allem auf deutschsprachige Klassiker.
Verschiedene Branchen - andere Sprachtendenzen
Anfragen an Behörden werden in Luxemburg seit einigen Jahren möglichst in der Sprache des Anfrageerstellers beantwortet und Ausländer können am Telefon direkt ungeniert nachfragen, ob eine Unterhaltung auf Französisch, Deutsch oder Englisch möglich ist, wenn sie kein luxemburgisch verstehen. Während man im Finanzsektor in Luxemburg mehr Englisch oder Deutsch spricht, nutzt die Gastronomie vermehrt das Französische. Anders als in Deutschland wechseln Sprache oder Dialekt also nicht regional, sondern orientieren sich nach den wirtschaftlichen Bereichen.
Luxemburger sind modern - Deutsche lieben die Tradition
In Deutschland setzt man in vielen Bereichen auf Tradition und Althergebrachtes. Hochdeutsch prägt den Alltag der Deutschen nicht nur beim Schriftverkehr immer mehr und die Pflege der verschiedenen Dialekte wird gerne Vereinen überlassen. Die geschichtlich reiche Kultur in Deutschland ist regional sehr lebendig und in ländlichen Gegenden spielen die Dialekte auch noch eine größere Rolle im Alltag.
Die meisten Luxemburger hingegen sprechen französisch oder deutsch im Arbeitsalltag und nutzen ihre eigene Sprache, das Luxemburgische, im Privatleben aber sehr aktiv. Nur etwa 30 Prozent der Stadtbewohner von Luxemburg wurden im Großherzogtum geboren und viele Unternehmen lassen sich hier nieder. So entsteht tagsüber ein buntes Treiben in der Stadt, während es abends eher still wird. In Deutschland sind die Innenstädte eher vom Privatleben geprägt und abends wirken die Promenaden der Städte genau so lebendig wie tagsüber. Der überwiegende Teil der Einwohner von Luxemburgs Hauptstadt ist zugezogen aus mehr als hundert Ländern und viele echte Luxemburger bleiben der Stadt am Abend fern.
Im Business warten Stolperfallen auf beide Seiten
Viele Unternehmen legen ihren Sitz nach Luxemburg und das nicht nur aus steuerlichen Gründen. Das Flair der kleinen Hauptstadt bietet eine angenehme Basis für Geschäfte aller Art. Zudem ist der Luxemburger einem Smalltalk nie abgeneigt und verlegt geschäftliche Besprechungen auch gern in ein Restaurant oder Cafe. Für deutsche Geschäftsleute ist dieser äußere Rahmen der Zusammenarbeit gewöhnungsbedürftig. Schließlich spielt das Wohlbefinden von Ehegatten und Kindern im Geschäftsleben keine Rolle und man orientiert sich am Spruch: "Zeit ist Geld". Der Luxemburger dagegen pflegt engere Kontakte zu seinen Geschäftspartnern und will sie auch erst kennenlernen, ehe er sich für oder gegen ein Geschäft entscheidet.
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FAQ über Unterschiede zwischen Deutschland und Luxemburg
Welche Staatsform hat Luxemburg?
Luxemburg leistet sich eine konstitutionelle Monarchie, während die Staatsform in Deutschland eine föderale, parlamentarische Republik ist.
Warum ist das kleine Luxemburg reich?
Beim Vergleich des Bruttosozialprodukts nimmt man gern eine vergleichbare Größe und rechnet daher auf jeweils 1.000 Einwohner um. Für Luxemburg errechnet sich für diesen Vergleich eine Summe von ca. 70 Millionen Euro, Deutschland kommt auf ca. 40 Millionen. Der Reichtum des Großherzogtums basiert vor allem auf den Banken und deren Fonds.
Welche Feiertagsregelung unterscheidet Deutschland von Luxemburg?
Fällt in Luxemburg ein gesetzlicher Feiertag auf einen freien Tag, so wird dieser mit einem Urlaubstag als Ausgleich bewilligt. In Deutschland existiert eine solche Regelung nicht.
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