Geografisch gesehen liegt Italien südlich von Deutschland und direkt unterhalb Österreichs. Italiens Küsten sind insgesamt 7.600 Kilometer lang und die Form des Landes erinnert auf der Landkarte an einen Stiefel. Die meisten Deutschen fahren mindestens einmal in ihrem Leben nach Italien und neben Rom sind vor allem die zum Land gehörenden Inseln wie Sizilien oder Capri ein beliebtes Urlaubsziel. Die Kulturen beider Länder haben vieles gemeinsam, doch im Detail gibt es wichtige Unterschiede.
Laute Lebensfreude & stille Gelassenheit
Während in Deutschland teilweise Gerichte festlegen müssen, wann und wie lange ein Hund bellen darf, lebt man in Italien ganz selbstverständlich mit den Geräuschen, von überall her stammen. Bereits direkt nach der Ankunft am italienischen Reiseziel fällt einem Deutschen auf, dass man in Italien weitaus weniger Wert auf Stille legt als Zuhause. Man begrüßt sich lautstark mit vielen Worten, schimpft ebenso leidenschaftlich und die Kinder genießen ebenso laut spielend ihre Freiheiten, ohne sich vor einer Zurechtweisung fürchten zu müssen.
In Italien gelten zwar ähnliche Regeln für den Straßenverkehr wie in Deutschland, doch diesen Regeln folgt man nicht immer so gewissenhaft. Laut einer Umfrage bezeichnen die Italiener sich sogar selbst als Verkehrsrowdies. Ein vorausschauender Fahrstil ist daher in Italien durchaus vorteilhaft, wenn man ohne Blechschaden ankommen möchte.
Der Tagesrhythmus der Italiener ist im Vergleich zu deutschen Gewohnheiten ein wenig nach hinten verschoben. In Italien trifft man sich üblicherweise erst gegen 14 Uhr zum Mittagessen und vor 20 Uhr sind Termine zum Abendessen eher selten. Die Kinder spielen abends noch bis nach 23 Uhr, während in Deutschland bereits ab 22 Uhr die Ruhezeit gilt.
Pünktlichkeit bezieht sich in Italien auf die Art des Termins und im privaten Bereich sind fünf bis zehn Minuten keine nennenswerte Verspätung. Je weiter man in den Süden des Landes vordringt, desto großzügiger wird eine Verspätung gehandhabt.
Nudeln & Kaffee
Nicht nur die Essenszeiten sind in Italien anders, sondern auch die einzelnen Gänge. Während man in Deutschland Vorspeise, Hauptgericht und Dessert kennt und als Vorspeise gerne eine Suppe genommen wird, reicht man in Italien Nudeln als ersten Gang und danach folgen Fleisch oder Fisch im zweiten und letzten Gang.
In Deutschland genießt man seinen Kaffee den ganzen Tag über so wie man ihn gerne hat. In Italien trinkt man morgens Cappuccino und reicht dazu ein süßes Gebäckteilchen und nach 10 Uhr bestellt man generell einen Espresso.
Die Rechnung im Restaurant
Geht man in Deutschland gemeinsam essen, ohne dass eine Person eine Einladung an die andere ausgesprochen hat, bezahlt jeder genau das, was er selbst bestellt und verzehrt hat. In Italien wird die Gesamtrechnung für den Tisch gebracht und man teilt den Betrag durch die Anzahl der Teilnehmer. Trinkgeld ist in Italien eher unüblich, denn ein Betrag dafür ist meist bereits in der Rechnung mit der Bezeichnung "coperto" vermerkt.
"La Dolce Vita" gilt nur bedingt im Business
Wie in vielen südlichen Ländern Europas sind auch in Italien die Gepflogenheiten im Geschäftsleben etwas lockerer als in Deutschland. Dennoch gibt es ein paar klare Regeln. Akademische Titel sind den Italienern ebenso wichtig wie den Deutschen und man legt großen Wert auf einen guten ersten Eindruck. Gepflegte, klassische Kleidung, frisch geputzte Schuhe und hochwertige Accessoires sind gern gesehen. Ganz anders als in Deutschland geht man in Italien mit geschäftlichen Terminen um. Während der Deutsche lieber 15 Minuten zu früh erscheint, ist es für einen Italiener ein Zeichen mangelnden Flexibilität so früh an Ort und Stelle zu erscheinen. Pünktlichkeit spielt im Business ab er durchaus eine Rolle und mehr als ein oder zwei Minuten verspätet man sich eher selten.
Hat man die Begrüßung, die in Italien wie in Deutschland mit einem Händedruck beginnt, erfolgreich hinter sich gebracht, ist der Smalltalk an der Reihe. Gute Themen dafür sind Fußball, die Familie und Essen.
Gerne dauert dieser erste Teil einer Unterhaltung in Italien länger als es in Deutschland üblich ist und die Geduld wird noch weiter auf die Probe gestellt. In Italien entscheidet meist nicht die Person, die die Verhandlung führt und so weiß man erst deutlich später, ob ein erfolgreicher Abschluss zustande gekommen ist. Erfolgt eine Einladung zum Essen sollte man diese nie ausschlagen, denn das wertet man schnell als unhöflich.
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FAQ zu kulturellen Unterschieden zwischen Deutschland und Italien
Wann sagen die Italiener "Ciao"?
Der informelle Gruß "Ciao" wird in Deutschland üblicherweise nur zur Verabschiedung genutzt. In Italien begrüßt und verabschiedet man sich damit gleichermaßen. Das Wort stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und hat wie "Servus" seine Wurzeln in "Dein Diener/Sklave".
Welche Güter handelt Deutschland mit Italien?
Autos, KFZ-Teile, Maschinen, und chemische Erzeugnisse sind neben Lebensmitteln die wichtigsten Handelsgüter zwischen Deutschland und Italien. Vor allem die italienischen Weine und natürlich Pasta sind in Deutschland sehr beliebt, während man in Italien gerne Milchprodukte aus Deutschland genießt.
Wie groß ist Italien im Vergleich zu Deutschland?
Mit 301.340 Quadratkilometer belegt Italien den 7. Platz auf der Liste der größten Länder in Europa und Deutschland liegt mit seinen 357.022 Quadratkilometern auf Platz 4.
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