Die spanische Hauptstadt Madrid, liegt etwas mehr als 2.000 Kilometer in Richtung Südwesten von Berlin entfernt und fast in der Mitte der Iberischen Halbinsel. Auf der Liste der flächenmäßig größten Länder in Europa belegt Spanien mit ca. 500.000 Quadratkilometern den 3. Platz und ist damit deutlich vor Deutschland, das mit ca. 350.000 Quadratkilometern auf Platz 5 liegt. Das spanische Klima ist milder und durchgängig wärmer, auch wenn es über vier verschiedene Klimazonen ausbreitet. Die Durchschnittstemperatur in Spanien ist um knapp 10 Grad Celsius höher als in Deutschland und schon dadurch entstehen einige kulturelle Unterschiede, die den Alltag anders prägen, als man es in Deutschland gewohnt ist.
Der Tagesrhythmus: Die Abende sind länger, die Tage beginnen später
Durch die Mittagshitze in Spanien und die damit verbundene Siesta liegen die üblichen Zeiten für Frühstück, Mittag- und Abendessen anders als in Deutschland. Man steht später auf und beginnt den Arbeitsalltag meist nicht vor 9 Uhr. Mittagspause ist gegen 14 Uhr und danach folg die Siesta. Zum Abendessen trifft man sich daher meist erst nach 20 Uhr. Büros und Geschäfte arbeiten im ähnlichen Rhythmus und das sollte man auch bei allen geschäftlichen Verabredungen bedenken.
Die Kommunikation
Das Spanische klingt in deutschen Ohren eher weich, während in der deutschen Sprache mehr die harten Laute herauszuhören sind. Der weichere Klang der gesprochenen Sprache zieht sich auch durch die Inhalte und Formulierungen der Spanier, denn sie sind sehr großzügig im Verteilen von sehr gut gemeinten Komplimenten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich am Tag bereits einmal gesehen hat, man beglückwünscht den andern auch beim zweiten Treffen zu seinem guten Aussehen und freut sich über das Wiedersehen, als wären inzwischen Monate vergangen. In Deutschland sind überschwängliche Komplimente eher unüblich und man würde sein Gegenüber nicht mehr ernst nehmen nach einem übertriebenen Lob.
Die Spanier verabschieden sich von sehr guten Freunden gerne mit einem: "ya sabes que te quiero mucho verdad?" (du weißt schon, daß ich dich sehr gern habe?), während man in Deutschland eher ein höfliches und nett gemeintes: "Es war schön dich zu sehen" zur Verabschiedung sagt.
Die emotionale Nähe in Freundschaften zieht sich auch durch die Körpersprache. Deutsche berühren ihr Gegenüber eher selten, während es in Spanien unter Freunden normal ist, über den Tisch nach der Hand des andern zu greifen.
Für Spanier ist Smalltalk im Business Pflicht
Bei geschäftlichen Terminen ist in Spanien der Smalltalk unheimlich wichtig und man legt großen Wert auf ein gemeinsames Essen mit dem Geschäftspartner. Viele geschäftliche Termine finden direkt in einem Restaurant oder Cafe statt und man trifft sich gleich an Ort und Stelle. Dabei stehen Gespräche über Geschäftliches nicht an erster Stelle, denn ernste Themen zum Einstieg empfindet man hier als unhöflich. Allgemeine Unterhaltungsthemen für einen gelungenen Smalltalk erstrecken von Fußball über Kultur bis hin zur Architektur und auch persönliche Eindrücke der Gäste hört man gerne. Im Gespräch mit einem Spanier sollte man die eigenen Fähigkeiten nicht zu sehr betonen. Man liebt Bescheidenheit und empfindet das klare Herausstellen von Kompetenzen eher als Prahlerei. Oft wird dem Smalltalk deutlich mehr Zeit gewidmet als der anschließenden geschäftlichen Besprechung, aber das muss kein Nachteil sein.
In Spanien findet das Leben im Freien statt
Die Sommer in Spanien sind sehr heiß und deutlicher länger als in Deutschland. Die Restaurants in Spanien haben daher meist große Terrassen, die sich vor allem am Abend schnell füllen. Die Spanier lieben gutes Essen und dazu gehören immer Olivenöl und Knoblauch. Paella, das berühmte spanische Reisgericht, steht in vielen Lokalen auf der Speisekarte und zum Nachtisch gibt es oft Crema Catalana, eine Cremespeise mit knackiger Karamellschicht. Man genießt das Wetter und gönnt sich nach einem langen Arbeitstag gesellige Momente.
Hier zeigt sich auch ein weiterer deutlicher Unterschied zwischen Spaniern und Deutschen, denn Pünktlichkeit ist für Deutsche auch bei privaten Verabredungen oft sehr wichtig, während in Spanien Verspätungen zum Alltag gehören. Feste Verabredungen kennt man hier auch weniger. In Deutschland weiß man oft schon, dass in drei Wochen ein Grillabend mit Freunden ansteht. Die Spanier verabreden sich gerne mittags für den Abend des gleichen Tages und planen nicht so weit im Voraus.
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FAQ zu kulturellen Unterschieden zwischen Deutschland und Spanien
Wer hat mehr Einwohner: Deutschland oder Spanien?
In Deutschland leben etwa 80 Millionen Menschen. In Spanien knapp 48 Millionen, obwohl das Land flächenmäßig deutlich grösser ist als Deutschland.
Welche Uhrzeit gilt in Spanien?
In Spanien richtet man sich nach der mitteleuropäischen Normalzeit, die auch in Deutschland gilt, ausser auf den Kanarischen Inseln (eine Stunde weniger).
Wie viele Deutsche leben in Spanien?
Nach der letzten Zählung 2021 leben 111.937 Deutsche in Spanien, die meisten davon auf den Balearen (18.790 Personen), gefolgt von Barcelona und Tenerife.
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